Rationalität ist der Wunsch, die Welt so zu sehen, wie sie ist, und nicht so, wie man sie gerne hätte. Es geht darum, die Fehlbarkeit der menschlichen Erkenntnis zu akzeptieren und dennoch zu wertvollen Schlussfolgerungen zu gelangen. Es geht darum, empirisches Denken anzuwenden, um sich selbst zu widerlegen. Es geht darum, demütig und durstig zu sein.

Rationalität bedeutet nicht, kalt, gefühllos und roboterhaft zu sein. Es bedeutet nicht, abstrakter Logik den Vorrang vor menschlichen Gefühlen zu geben. Vielmehr geht es darum, menschliche Gefühle zu akzeptieren, sowohl bei sich selbst als auch bei anderen, und ihre Schönheit und ihren Sinn zu verstehen. Wenn du von irrationalem Verhalten verblüfft bist, dann bist du es, der sich irrational verhält, weil du etwas anderes erwartest.

Rationalität bedeutet nicht, das warme Gefühl zu unterdrücken, das man beim Hören eines schönen Musikstücks empfindet. Vielmehr ist es ein genussvolles Eintauchen in diesem Gefühl. Und vielleicht hinterher, wenn man dazu geneigt ist, erstaunt darüber nachzudenken, wie es möglich ist, eine solche Wirkung zu erzielen.

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Julia Galefs Vortrag “The Straw Vulcan” (Englisch) räumt mit einigen gängigen Mythen auf.

Julia erklärt (Englisch), warum es aus erkenntnistheoretischer Sicht unpassend ist, etwas zu fragen wie:

Ich kann nicht verstehen, wie Menschen denken können, dass die Wissenschaft die Schönheit der physischen Welt schmälert.